Questo tavolo non si vende est une chanson en Allemand
Ich stellte den Pick-up in Kastel, nur wo im Hof der Cantina in den Schatten
Trinkfeste Freunde hatten mir den schrulligen Winzer empfohlen
Ich war den weiten Weg gefahren, um meine zehn Kisten Wein abzuholen
Die wir im trunkener Runde im kindlichen Übermut, bei ihm geordert hatten
Ein Kautz schlurfte mir in grüner Schürze entgegen, führte mich mit großen Gesten
In einen muffigen Keller und dort vor der bemusternden Wand
Zwischen Fässern, Holzwolle und Spinnweben, im halbdunkel Stand
Ein lang misshandelter alter Tisch, und darauf türmten sich meine zehn Kästen
Ich lud sie auf, „Mh, dieser Tisch“, dachte ich mir, „der passt auch ganz gut in meine vier Wände“
Woher er käme, fragte ich gleichgültig und so ganz nebenbei
Was seine Preisvorstellung für das grottige Gerümpel sei
Er schüttelte lachend den Kopf und sagte
„Questo tavolo non si vende“
„Questo tavolo mi viene dal padre
Di mio padre, dal fratello di sua madre
E dalla sorella di suo nonno, comprendi?
Questo tavolo, signore, non si vende“
Ich bettelte, ich bot ihm ein Vermögen, er blieb hart, er zeigte keine Schwäche
Ich feilschte, schrieb ihm einen Scheck, ich trank mit ihm die ganze Nacht
Am Morgen bin ich mit 'nem Filmriss im Weinkeller aufgewacht
Und als ich vor die Tür trat, da stand der Tisch vertäubt auf meiner Ladefläche
Ich fuhr ihn vorsichtig nach Haus, behutsam trugen wir ihn rein, vier Mann, vier Ecken
Und sorgsam machte ich mich daran, die Tafel und die Schnitze rein
Von Staub und Ruß von drei Jahrhunderten liebevoll zu befreien
Um unter den Narben die honigfarbene Schönheit des Nussbaumes zu entdecken
Da stand er stolz, mitten im Raum, ein Traum, er stand schon immer da, das könnt' ich schwören
Aus dem bescheidenen, unscheinbaren, schlichten Zimmer
Wurde fast wie aus der Renaissance entliehen ein florentinischer Palast
Und leis überkam mich Scham, da auf einem Sterblichen so ein Kunstwerk gehören
Er ist mir ja nur geliehen, dachte ich, wie allen, die lang vor uns daran saßen
Wenn sich unterm Fest mal die Tafel bog, oder wenn Armut und bittere Not am Tisch zu Gast waren
Wenn sie stritten um ein kirchliches Stück Brot
All ihre Seelen spülte ich unter uns, ihr Lachen, ihr Seufzen, wenn wir daran aßen
Sie waren dabei, als wir an diesem Tag im Herbst den Pakt fürs Leben schlossen
Wenn frohe Gäste blieben, bis der Morgen vor den Fenstern stand
Mancher am Tisch schon einschlief, der den Mut nicht zum nachhaus' gehen fand
Sie waren stumme Zeugen, wenn manches Glas im Zaun zerbrach und bittere Tränen flossen
Hier saßen wir, sahen von ferner die Abscheulichkeit der Welt
Hörten voller Trauer
Vom Flug der Landshut und dem Mord an einem guten Kapitän
Von Lockerbie, von Rammstein, wir sahen die Estonia untergehen
Den schwarzen Tag von Tschernobyl und 9-11, die stürzenden Twin Tower
Der Tisch er trug die Glut von Vaters vergessene heimliche Zigarette
Ein Brandloch zeugt noch heut davon, von seinem Glas ein dunkler Ring
Der Tisch war stummer Zeuge, wenn ich töricht im Streitfeuer fing
Er sah, wenn wir uns versöhnten, als ob es nie ein böses Wort gegeben hätte
Das Logbuch unseres Lebens liest sich in den Kerben, spricht zu uns aus allen Fugen
An diesem Tisch vom Glück beschenkt hast du unsere Kinder gestillt
In dich gekehrt ein Lächeln, welch ein anbetungswürdiges Bild
Hier suchten wir uns zu trösten, als wir unsere Liebsten zu Grabe trugen
So sitze ich heut hier ein Kapitel, nur komm zum Schluss, die Chronik geht nie zu Ende
Ich liebkose das samtige, gemaserte, schimmernde Holz
So freundlich zu meinen Händen, dieser Tisch hier war mein ganzer Stolz
Nun geb' ich das Geschenk mit Freuden weiter
In eure Hände
„Questo tavolo mi viene dal padre
Di mio padre, dal fratello di sua madre
E dalla sorella di suo nonno, comprendi?
Questo tavolo non si vende“
„Questo tavolo mi viene dal padre
Di mio padre, dal fratello di sua madre
E dalla sorella di suo nonno, comprendi?
Questo tavolo (bambini) non si vende“