Ich kann dein Held nicht sein, mich hält die Liebe.
Morvaille
Er kann mein Held nicht sein, ihn hält die Liebe.
Gabriele
Er kann ihr Held nicht sein, ihn hält die Liebe.
Morvaille
Du liebst, gewiss! Ihn hungert, dürstet, schläfert.
Und ich mag mich nicht bewahren!
Mich treibt der Wind,
Auf dem Strome will ich fahren,
Von dem Glanze selig blind!
Tausend Stimmen lockend schlagen,
Hoch Aurora flammend weht,
Fahr zu! Ich mag nicht fragen,
Wo die Fahrt zu Ende geht!
ZumThron den Weg gebahnt, gekämpft und
jetzt?
Um was es geht, das hast du nie geahnt.
Vergebens habe ich dein Herz gemahnt,
vergebens harrt dein König in Versailles.
Du hast das Glück zerschlagen,
nimm, was du gabst.
Gabriele
So fern dem Glücke und so nah dabei!
Armand
Mich friert bei dem Gedanken an Versailles.
Gabriele
Denk an Dürande und vergiss Versailles.
Armand
Kein Laut langt zu mir,
doch meine Göttin bleibe die Natur.
Morvaille
Ach! Du verstehst mich nicht, du greifst mich an,
was du erlebst, das hast du dir erdacht,
mein Graf! Alles fahre hin,
da ich am liebsten Mann gescheitert bin!
Wenn alles so an Wort und Wert verliert
im Adel Frankreichs, Graf Armand, mich friert!
Armand
Ein Glas von diesem Weine!
Morvaille
Ich will nicht klagen!
Nimm wieder, was du uns gabst,
Ich schweige.
Armand
Ich will die Sänfte rufen, Gräfin!
Morvaille
Nein!
Ich gehe in die Nacht hinein toute seule!
Gabriele
Ach, wenn sie geht, bin ich mit ihm allein.
Armand
Aus stillen Meeres Schaum Sirenen.
Wie eine Sonne leuchtet Gabriele!
Morvaille
Ich sah das Weltenbeben.
Leben in dieser neuen Zeit: das will ich nicht!