Nicolas
Herz, in deinen sonnenhellen
Tagen halt nicht karg zurück!
Allwärts fröhliche Gesellen
Trifft der Frohe und sein Glück.
Mich wundert, was du hier wohl tust?
Renald
Ich suche das Kleinod meiner Seele.
Nicolas
Buffon, ich hätte gern die Schenke leer.
Buffon
Das sagst du gut, und sonst nichts?
Nicolas
Gewiss, die beste Flasche Sekt: ins Eis!
Renald
Doch meine Wunde wuchs und wuchs nicht zu!
Nicolas
(zu Buffon)
Es kommt ein hoher Herr mit einer Dame,
für sie den Sekt: eisgekühlt.
(Die Polizei tritt ein.)
Das geht ja fein, da kommt die Polizei.
(Alle Anwesenden verlassen sofort das Lokal,
außer Renald, Nicolas und Buffon.)
Nun haben wir im Nu den Schauplatz leer.
Polizist
(zu Renald)
Ihr Name, Herr?
Nicolas
(zum Polizisten)
Sie brauchen nur zu merken:
Renald, im Dienste des Grafen von Dürande.
Polizist
Dürande? Sie können bleiben!
(Polizei ab)
Nicolas
Renald, mein guter Junge, gute Nacht!
Paris sieht anders aus bei Tag.
Renald
Du spielst mit mir, Nicolas!
Gabriele
(aus weiter Ferne)
Sie stand wohl am Fensterbogen
Renald
Gabriele, ihr Lied!
Gabriele
Und flocht sich traurig ihr Haar.
Renald
Die Weise geht durch Mark und Bein.
Nicolas
Der Nachtwind weht so leise,
da geben die Bäume Laut
Gabriele
Der Jäger fortgezogen,
Der Jäger ihr Liebster war.
Renald
Die Stimme von Gabriele,
kein Zweifel. Zu ihr. Hinaus!
Ich darf sie nicht verfehlen
sie kamvomGarten her.
(will hinaus)
Nicolas
(verstellt ihm den Weg)
Woher? Bist du von Sinnen?
Renald
Nicolas, die Türe frei!
Nicolas
Drei Schritte noch und dich
fängt da draußen die Wache!
Renald
Verräterischer Spitzel,
verkauft, verschworen hinaus!
(Renald ab)
Nicolas
(ihm nachblickend)
Der büßt seinen groben Wahnsinn
einmal im Narrenhaus.
Im Dunkeln dort ohne Licht,
wo die Vögel alle still.
Eine Gems auf dem Stein,
Ein Vogel im Flug,
Ein Mädel das klug.
In dem Jungenkleid,
in der schwarzen Nacht,
von mir beschützt,
Kein Bursch holt das ein!
(zu Buffon)
Der Sekt im Eis!
Der Tisch gedeckt nach Brauch.